Kloster Gethsemani

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Dom Godefroy

Vor kurzem haben wir das Fest der Verklärung des Herrn gefeiert. Dom Godefroy, der 52-jährige Abt des Trappistenklosters Acey, der am 3. August in den Schweizer Bergen tödlich verunglückt ist, liebte dieses Fest besonders, denn an ihm hatte er seine Berufung zum Mönchsleben entdeckt. Er schrieb darüber:

"In jedem Leben gibt es einen Tag der Verklärung, einen Tag, an dem die Freude geboren wird wie der anbrechende Morgen. An diesem Tag wird uns plötzlich geschenkt, zu verstehen, dass unser Leben nicht nur ein Irrtum ist, hin- und hergeworfen durch den Zufall, auch nicht ein absurdes Gewebe von Vorherbestimmungen, sondern dass der Zug irgendwo ankommt: Er hat eine Bestimmung, wir werden erwartet, geliebt; und wir sind nicht allein auf unserem Weg."

Dom Godefroy war ein ungewöhnlicher Mönch mit einem ungewöhnlichen Lebenslauf – einem Leben mit Höhen und Tiefen! (Auf der Homepage unseres Ordens kann man mehr darüber lesen) Bei unserem letzten Treffen in seinem Kloster Acey sprach er über das Pascha-Geheimnis unseres Glaubens – dass es Zeiten gibt, in denen wir wie Christus durch ein dunkles Tal des Todes hindurch zu neuem Leben gelangen – und man spürte, dass er dabei aus eigener Erfahrung sprach.

Eine Woche vor seinem Tod hatte er einen Traum, den er M. Martha von der Kommunität Acque Salvie erzählte:

"Vergangene Nacht hatte ich einen merkwürdigen Traum. Wir befanden uns in einer Kommunität, ich weiß nicht, in welcher Kommunität, aber in einer Kommunität. Auf einmal war klar, dass das Ende der Welt da war. Alles stürzte ein, es stürzte ein, ein totales Chaos.

Alle Leute versuchten, sich an etwas festzuhalten, irgendetwas von dem mit den Händen zu fassen, was da zusammenbrach, es für sich zu behalten, sich festzuhalten an Bruchstücken von dem, was sich auflöste.

Auf einmal wurde mir klar: Wir, die wir in einer Kommunität leben, in Gemeinschaft, wir wissen, wie wir diesen Augenblick leben müssen. Wir müssen nichts in Panik ergreifen, sondern vielmehr alles loslassen und stehen bleiben, ruhig annehmen, was geschieht, was kommen wird..."